Ich möchte Ihnen heute gerne mein neues Buchprojekt vorstellen. Es ist dem Tiroler Bildhauer Edmund Klotz (1855-1929) gewidmet. Wenn Sie kein Tiroler sind, haben Sie diesen Namen vermutlich noch nie gehört und auch mir war er bis vor kurzem kein Begriff.
Erfahren habe ich von Klotz‘ Existenz an der Schnitz- und Bildhauerschule Geisler-Moroder in Elbingenalp. Nachdem ich mich so viele Jahre theoretisch mit bildender Kunst beschäftigt hatte, komme ich immer wieder gerne nach Elbingenalp, um auch selbst das Handwerk der Bildhauerei zu erlernen.
Was ich dort über den in Inzing geborenen Bildhauer erfuhr, faszinierte mich und machte mich neugierig. Meine Neugierde stieß allerdings an Grenzen, als ich feststellte, dass über sein Leben mehr oder weniger nur die Eck-Bausteine bekannt sind: Mit 14 Jahren nahm Klotz Unterricht im Holzschnitzen bei seinem älteren Cousin in Imst, lernte nach dessen Tod in München weiter und schloss später die Akademie für bildende Künste in Wien mit Auszeichnung ab. Der junge Stein-Bildhauer reiste nach Florenz und Rom. Zurück in Österreich lebte und werkte er in seinem Atelier in Wien, wo er völlig verarmt starb.
Obwohl Edmund Klotz beachtliche und beachtete Kunstwerke erschuf, seine Skulpturen, Porträtbüsten, Denkmäler und Grabsteine aus Stein und Marmor auch außerhalb Österreichs zu bewundern sind, gibt es nur sehr spärliche Informationen über sein Leben.
Meine Spurensuche soll nun etwas Licht ins Dunkel bringen. Über die dafür nötige detektivische Arbeit werde ich Ihnen ein anderes Mal mehr berichten. Vielleicht noch kurz ein paar Worte dazu, was Klotz für mich so besonders macht:
Die meisten Künstler, egal welcher Zeit sie angehören, welcher Stilrichtung und ob sie nun berühmt sind oder nicht, unterliegen gewissen Strömungen und modischen Einflüssen. Nicht so Edmund Klotz.
Der Mann, obwohl er 73 Jahre alt wurde, blieb Zeit seines Lebens der schlichten Formensprache der klassischen Kunst treu. Er ließ sich nicht beirren von Trends, sondern arbeitete fast 60 Jahre in dem Stil, den er am besten beherrschte. Seinem Werk tut das keinen Abbruch, ganz im Gegenteil.
In meinem Buch werde ich eine kunsthistorische Beurteilung im Kontext der damaligen Zeit versuchen und – so es mir gelingt – auch Brücken bauen zwischen den wenigen derzeit bekannten Lebensstationen des Edmund Klotz.
Foto: „Innsbruck – Adolf-Pichler-Platz2“ von Taxiarchos228 – Eigenes Werk. Lizenziert unter FAL über Wikimedia Commons